Emaillieren, Emaille, Emailkunst

Photo
Direkt zum Seiteninhalt
AWPSO1-77BD09-4569EB
Blick in meine Werkstatt
"Heiße Ecke"

Auf den folgenden Seiten erfahren Sie viel Wissenswertes zum kunsthandwerklichen Emaillieren.
Per E-Mail (massow(at)emailkunst.de) können Sie Fragen zum Emaillieren stellen, oder ein Lieferantenverzeichnis und eine "Kurzanleitung Emaillieren" kostenlos anfordern.
Viel Spass beim Stöbern.
 
Über das Emaillieren

Benvenuto Cellini, (1500-1571) der große italienische Goldschmied, Raufbold, Mörder und Allroundkünstler der Renaissance schreibt in seinen Lebenserinnerungen:
(Zitat) "Die schöne Kunst des Emaillierens ließ ich mir gleichfalls angelegen sein und nahm mir darin einen unserer Florentiner, der Amerigo hieß, den Ich niemals persönlich gekannt hatte, zum Vorbild. Niemand hat sich, dass ich wüsste, seiner göttlichen Arbeit genähert. Auch diese schweren Bemühungen legte ich mir auf, wo man sein Werk und alle Frucht seines Fleißes zuletzt dem Feuer überlassen muss, das alles wieder verderben kann; aber die Freude, die ich daran hatte, machte, dass ich die großen Schwierigkeiten für ein Ausruhen ansah". An anderer Stelle schreibt er über das Emaillieren: "In Gold oder Silber wurden flach erhobene Figuren und Zieraten gearbeitet, diese alsdann mit wohlgeriebenen Emailfarben gemalt und mit großer Vorsicht ins Feuer gebracht, da denn die Farben wieder als durchsichtiges Glas zusammenschmolzen, und der unterliegende metallische Grund zum Vorschein kam. Man verband auch diese Art zu arbeiten mit dem Filigran und schmelzte die zwischen den Fäden bleibenden Öffnungen mit verschieden gefärbten Gläsern zu: eine Arbeit, welche sehrgroße Mühe und Genauigkeit erforderte“. (Zitatende)

All das gesagte gilt auch noch heute ll
Mit Kindern und Jugendlichen beginnt man am besten mit einer Streutechnik. Beliebt sind dabei einfache Anhänger bei denen man schnell ein ansprechendes Ergebnis erreichen kann. Fertige Kup­ferrohlinge gibt’s bei jedem Emailhändler.  
Vorbereitung:
1) Zur besseren Haftung des Emails z. B. beim Transport zum Ofen ist es ratsam mit einem Haft­mittel zu arbeiten. Fertige Haftmittel gibt es im Email-Handel. Selbst stellt man ein Haftmittel aus Tapetenkleister und dest. Wasser her.
Kleister nach Angabe auf der Packung anrühren. Ratsam ist eine Menge von nicht mehr als 50 ml Stammlösung, da diese für den Gebrauch noch stark verdünnt wird.
 
Das Haftmittel wird mittels einer Blumenspritze auf das Metallteil aufgesprüht. Auf ca. 100 ml dest. Wasser (destilliertes Wasser sollten Sie bei allen Nassarbeiten mit Email verwenden. Kalkhaltiges Wasser kann das Email total verderben!) nimmt man etwa 10-20 Tropfen der Stammlösung.  
 
Arbeitsweise:
1) Das Werkstück von der Rückseite mit 120-180er Schmirgelpapier gut säubern. Nach dem Säubern die gesäuberte Fläche nicht mehr mit den Fingern berühren. Fettflecken auf der sauberen Metallfläche können zum Abspringen des Emails führen.
2) Fläche mit einem Papiertuch vom Schleifstaub befreien und dünn mit Kleberwasser einsprühen. Die Fläche soll gut feucht, aber nicht nass sein. Überschüssiges Wasser mit einem Papier­tuch abtupfen.
3) Werkstück mit der nicht gesäuberten Seite auf eine Un­terlage, z. B. ein Stückchen einer Holzleiste legen, die et­was kleiner als das Werkstück ist. Das erleichtert das ab­nehmen des WS (=Werkstück) nach dem aufsieben des Emails.
4) Mit Hilfe eines Siebes eine etwa 0,8 – 1 mm dicke Schicht Email aufsieben. Geeignete Siebe gibt es im E-Handel.
Das Emaillieren der Rückseite nennt sich Gegenemail. Ich bin der Auffassung, dass Gegenemail für eine einigermaßen haltbare Emailarbeit unerlässlich ist. Emailliert man nur eine Seite eines WS besteht immer die Gefahr, dass das Email abspringt, da die Ausdehnungskoeffizienten von Metall und Email zwar so nahe wie möglich aneinander angegli­chen werden, aber eben nicht vollständig. Deshalb beult sich ein einseitig emailliertes Werkstück beim Abkühlen immer in die Richtung der emaillierten Seite. Dadurch erhöht sich die Spannung zwischen Email und Metall. Das kann so weit gehen, dass das Email unmittelbar, oder auch erst nach einiger Zeit Risse zeigt und/oder abspringt. Ist das WS gegenemailliert arbeitet das Gegene­mail gegen das Sichtemail und die Spannung ist aufgehoben. Wichtig ist, dass das aufgesiebte Email vor dem Brennen ganz trocken ist. Dazu legt man das emaillierte Werkstück auf ein Brennsieb und stellt das Brennsieb auf den heißen Ofen. Nach einiger Zeit wird die Oberfläche des Emails weißlich. Das Email ist trocken und das Werkstück kann in den Ofen. Beobachten Sie den Brand. Sobald die Oberfläche des Emails glatt ausgeschmolzen ist und glänzt, das Werkstück aus den Ofen nehmen und abkühlen lassen.

 
Abbildung links: Streuemail 3 Farben gleichzeitig aufge­siebt
Man kann in einem Arbeitsgang mehrere Emailfarben übereinander sieben (Bild links) oder etwas Email zwischen Dau­men und Zeigefinger nehmen und in ein­fachen Mustern aufstreuen, um die Email­fläche von vorneherein etwas zu gestal­ten. Nach dem Trocken WS so lange brennen, bis das Email glatt ausgeschmol­zen ist.
Es gibt im Emailhandel auch Dekorati­onsmaterial wie Emailfäden, Emailgranu­lat, Emailkügelchen, Mosaikemail Mille­fiori usw. die man in die bestreute Fläche einlegen und gemeinsam brennen kann. Ich habe auf dieses Deko-Material weit­gehend verzichtet, da Kinder dazu neigen solche Elemente wahllos und damit ohne sichtbaren Gestaltungswillen einsetzen.
 

 
   Abbildung rechts:  Gegenemailständer mit Werk­stück
4) Nach dem Aufstreuen und Gestalten Werkstück mit einer Tiegelzange seitlich fassen und so auf einen Gegenemailständer legen, dass das WS nur an den Seiten aufliegt.
5) Beides zum Trocknen auf den heißen Ofen stel­len. Das Kleberwasser muss vollständig verdamp­fen ehe das WS in den Ofen kommt. Ist das Email noch feucht, verdampft das Wasser, wenn das WS in den heißen Ofen gestellt wird schlagartig, und das Email spritzt durch den Ofen.  
6) Trockenes WS in den Ofen stellen. Werkstück beobach­ten. Dabei darauf achten, dass man mit dem Ge­sicht nicht zu nahe an die heiße Brennkammer kommt. Gefahr von AUGENSCHÄDEN!! Sobald die Oberfläche glatt und glänzend ist, WS aus dem Ofen nehmen und zum Abkühlen an einen Zug­freien Ort stellen  
7) Vorderseite des abgekühlten WS mit Schmirgel säubern. Ränder nicht vergessen. Vorderseite wie beschrieben mit Kleber einstreuen und mit Email besieben.  Hier kann man zur Gestaltung der Vor­derseite  evtl. schon 2 oder 3 verschiedene Farben verwenden. (Bild rechts, Einfachste Gestaltungs­möglichkeit). Aber Vorsicht!! Hier besteht die Gefahr, dass verschiedenen Emailfarben mit anderen kontaminiert werden und dadurch evtl. nur noch als Gegenemail taugen.

Weitere einfache Gestaltungsnöglichkeit in der Naßemailtechnik
 
Nassmaltechnik.
Oberfläche einsprühen und mit einem hellen, opaken Email be­sieben. Jetzt aber, nach dem Auf­sieben des Emailpulvers dieses Pulver nochmals mit Kleberwas­ser einsprühen, so dass das Pul­ver gut feucht, aber nicht klatsch-nass ist. Mit ebenfalls gut feuchten Emailfarben (opak oder transparent) Muster, in die­sem Fall Wiesenblumen, eintra­gen. (Bild links)
        Abbildung rechts: Verschiedene Spatel
Dazu kleine Mengen des Email­pulvers z. B. in Plastik-Eierlöffel geben und mit Kleberwasser gut feucht bis nass machen. Mit einem kleinen Spatel, (im Bild rechts aus Draht hergestellte einfache Spatel, 1,0 -1,5 mm dicken Runddraht zum besseren halten etwas wellen. Beide Enden flach schlagen. Ein Ende spitz, das andere Ende Spatel förmig zuschleifen und die Flächen etwas polieren.). Diese Spatel eignen sich gut für alle Eintragearbeiten (später auch für Zellenschmelz).

   
Abbildung links: : Rippeln des Nassemails
9) Ist das Design o. k, WS seitlich zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und mit z. B. der Grifffläche einer Pinzette seitlich rubbeln. Durch die Vibration setzt sich das Email und das Design sinkt etwas in das Grundemail ein. Mit einem Stück Küchenkrepppapier das überschüssige  Wasser seitlich absaugen. Das WS auf einen Gegenemailständer legen, trocknen und brennen.
10) nach dem Abkühlen die Seitenränder mit Schleifpapier vom Zunder befreien und den Rand mit einem Schleifschwamm (Emailhandel) polieren.
Aufhänger anbringen, FERTIG!!




"Im australischen Outback"
In der Naßemailtechnik lassen sich sehr gut Bilder gestalten
Wenn Sie Fragen haben, kontaktieren Sie mich bitte unter: massow(at)emailkunst.de
Weitere Infos zum Emaillieren finden Sie auch auf der HP:
http://em-enamel.bn-paf.de

Emaillierbare Metalle

Heute gelten alle Metalle als emaillierfähig, deren Schmelzpunkt höher ist als der Schmelzpunkt der zur Anwendung kommenden Emails. Abhängig ist die Emaillierfähigkeit neben den Schmelzpunkten vor allem von der Benetzbarkeit der Metalle, dem abgestimmten Ausdehnungskoeffizienten, der Viskosität und der Elastizität.

Für den Kunsthandwerker und Goldschmied sind die wichtigsten Metalle, Kupfer, Silber und Gold. Platin, Bronze, Messing und Aluminium, die noch bis vor wenigen Jahren als nicht, oder nur schwer emaillierbar galten, spielen für den Künstler eine untergeordnete Rolle, obwohl für diese Metalle heute geeignete Emailrezepturen verfügbar sind. Für Architektur- Email wird in erster Linie Stahlblech eingesetzt, das häufig schon voremailliert ist. In der Industrie kommen neben dem Hauptmetall Stahl auch Kupfer, Edelstahl und in geringerem Maße Aluminium zum Einsatz.
Kupfer. Zum Emaillieren sollte nur sogenanntes sauerstofffreies Elektrolyt-Kupfer verwendet werden, vor allem dann, wenn das Werkstück häufiger gebrannt werden muss. Emailliertombak, eine Legierung aus Kupfer und 5-10% Zink eignet sich nur für Werkstücke die höchstens ein bis zweimal gebrannt werden. Brennt man darüber hinaus, platzt das Email häufig ab.
Silber. Silberlegierungen ab 925er Silber aufwärts eignen sich zum emaillieren. Es gibt auch ein spezielles „Emailliersilber“, das eine Reinheit von 970/1000 hat. Ich bevorzuge allerdings Feinsilber, d. h. ein Silber höchster Reinheit 999/1000.
Gold. Will man Gold emaillieren, sollte man zu einer möglichst hohen Reinheit, d. h. von 950er Feinheit aufwärts greifen.

Alle Metalle müssen vor dem ersten Emaillieren gründlich gereinigt werden, da sonst das Email später abplatzen kann.

Vorbesprechung zum Email-Grundkurs 1
Benötigte Materialien 1
Email- Grundwerkzeuge 2
Woher nehme ich mein Design? 2
Start-Techniken 3
Siebtechnik 3
Naßauftrag 3
Auftragen mit Spritzpistole. 3
Schablonentechnik 4
Sgraffitotechnik 4
Stegemail. 4
Buchliste. 5



Benötigte Materialien

Diese aufgeführten Werkzeuge sollte jeder mindestens mitbringen.

1* Pinzetten
2* Kleine Schere (kräftige Nagelschere)
3* Wassergefäß (kleines Marmeladenglas oder dergl.)
4* Plastik-Eierlöffelchen zum Ansetzen der Emailfarben)
5* Gute Aquarellpinsel (mehrere Größen), wichtig sind feste Haare. Gut geeignet sind Aquarellpinsel mit Kunststoffhaar
6* Mehrere Bogen weißes Papier (Schreibmaschinenpapier, auch gebraucht wenn eine Seite frei, zum Entwerfen und als Unterlage)
7* Bleistifte
8* Folienschreiber, schwarz, permanent
9* Schleifpapier wasserfest, Körnung 120 und 180
Soweit vorhanden Kleine Zangen (Spitz-, Rund-, Flachzange )
10* Nadelfeilen
11* Feines Teesieb

Werkzeug


Email- Grundwerkzeuge
1) Pinzette, 2 + 3 Metallspatel, 4) Tiegelzange, 5 + 6) Spatel zum einschieben der Gegenemailständer in den Ofen, 7) Ziehhaken (nicht wichtig!!) 8) Sieb zum Aufsieben der Emails, 9) Karborundumfeilen zum Schleifen von Email, 10) Messing- oder Stahldrahtbürste zum Entfernen von Zunder, 11 – 14) verschiedene Gegenemailständer



Für den Anfang genügt ein kleiner Emaillierofen + Temperaturhaltung (Bild links).
Die Brennkammern dieser Öfen haben in der Regel eine Brennraumabmessung von  H x B x T: 70 x 120 x 130 mm. Das reicht für Schmuck und kleine Schalen zunächst einmal aus. Auf dir Temperaturhaltung sollte man keinesfalls verzichten, da es sonst schnell passiert, daß die Heizspiralen des Ofens durchbrennen. Und das wird teuer!!





Mai 2019
Wird baldmöglichst fortgesetzt.
 
Nassmaltechnik.

Bio

1. Consectetuer adipiscing elit. Aenean commodo ligula eget dolor.
|
2. Aenean massa. Cum sociis natoque penatibus et magnis dis parturient montes, nascetur ridiculus mus.
|
3. Donec quam felis, ultricies nec, pellentesque eu, pretium quis, sem. Nulla consequat massa quis enim.
|
4. Donec pede justo, fringilla vel, aliquet nec, vulputate eget, arcu. In enim justo, rhoncus ut.

|
?
ABOUT
Phasellus a sagittis massa. Suspendisse potenti.
Created with WebSite X5
Photo
Zurück zum Seiteninhalt